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Donnerstag, 2018-09-20

Graffitikunst in Berlin

Berlin, die hippe Hauptstadt der jungen Kreativen und Szenegänger mit einer aufregenden Kunstszene, hat natürlich auch was die Graffitikunst angeht einiges zu bieten. Von der berühmten East Side Gallery bis zum Mauerpark entführen ganze Straßenzüge in teilweise illegale Welt der Street-Art. Für ihre berühmte Straßenkunst erhielt die Stadt im Januar 2006 sogar den Titel "UNESCO-Stadt des Designs".

Die Berliner Mauer und die Anfänge der Street-Art in Berlin

Graffiti Berlin Friedrichshain
Graffiti Berlin Friedrichshain - Rigaer Str.

Alles begann Anfang der 80er-Jahre auf der Westseite der Berliner Mauer. Unzählige Künstler nutzten die 3,60 Meter hohe weiße Fläche als Ort, um ihrem Protest oder ihrer politischen Meinung Ausdruck zu verleihen; anderen diente sie auch nur als bloße Leinwand für ihre Kunst.

Häufig waren diese Werke bereits nach wenigen Tagen oder Wochen schon wieder verschwunden, das sie von anderen Graffitikünstlern übermalt worden waren. Diese Vergänglichkeit und Spontanität ist ein wichtiges Kennzeichen der Graffitikunst. Da sie im öffentlichen Raum stattfindet, ist sie nicht allein dem Willen des Künstlers sondern auch äußeren Einflüssen unterworfen, was sie zu einer besonders spannenden Kunstform macht.

Nach dem Mauerfall 1990 wurde auch die Ostseite bemalt. Heute sind die meisten Teile der Mauer jedoch bereits abgerissen. Der berühmteste noch vorhandene Teil ist die "East Side Gallery" in der Mühlenstraße, auf dem sich über 100 Straßenkünstler verewigten und unter anderem den berühmten Bruderkuss zwischen Erich Honecker und Leonid Breschnew festhielten. Am Potsdamer Platz kann ebenfalls ein bemaltes Stück der Mauer besichtigt werden, im Mauerpark sind auch heute noch Graffitikünstler aktiv.

Friedrichshain

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Street-Art und Graffitikunst heute

Graffiti Berlin Friedrichshain
Graffiti Berlin Friedrichshain - Revaler Str.

Vor allem in den Szenevierteln Friedrichshain und Prenzlauer Berg sind auch heute noch viele Graffitikünstler unterwegs. Die Bandbreite ist groß. Jugendgangs, politische Aktivisten und autonome Künstler nutzen den öffentlichen Raum, um ihre Meinung kundzutun oder um die Stadt ästhetisch zu verschönern.

Sie bewegen sich dabei jedoch auf einem schmalen Grat zwischen Illegalität und Legalität und sind nicht immer gerne gesehen. Für viele ist das der Kick, der den besonderen Reiz der Graffitikunst ausmacht.

Zwar lassen viele Schule und Museen gerne ihre Außenfassaden von Graffitikünstlern verschönern und bezahlen diese unter Umständen sogar dafür, doch wer ohne Erlaubnis zur Spraydose greift, beschädigt fremdes Eigentum. 

Trotz dieser Problematik ist Graffitikunst aus Berlin nicht wegzudenken. Sie prägt das Image der Stadt als aufbruchsbereite, welthungrige Metropole, die vor Kreativität nur so strotzt, und verleiht ihr ein ganz besonderes Flair.

Interessierte können im Rahmen einer Street Art- Tour die interessantesten Malereien Berlins erkunden und sich in die faszinierende Welt der Graffiti entführen lassen.

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